summaryrefslogtreecommitdiff
path: root/data/pages/en/videos/1976
diff options
context:
space:
mode:
Diffstat (limited to 'data/pages/en/videos/1976')
l---------data/pages/en/videos/1976/de.txt1
-rw-r--r--data/pages/en/videos/1976/index.txt22
-rw-r--r--data/pages/en/videos/1976/script.txt895
3 files changed, 918 insertions, 0 deletions
diff --git a/data/pages/en/videos/1976/de.txt b/data/pages/en/videos/1976/de.txt
new file mode 120000
index 0000000..3647cb0
--- /dev/null
+++ b/data/pages/en/videos/1976/de.txt
@@ -0,0 +1 @@
+../../../../../videos/1976/1976-kein_respekt_vor_heillgen_kuehen.de.srt \ No newline at end of file
diff --git a/data/pages/en/videos/1976/index.txt b/data/pages/en/videos/1976/index.txt
new file mode 100644
index 0000000..a3ab971
--- /dev/null
+++ b/data/pages/en/videos/1976/index.txt
@@ -0,0 +1,22 @@
+# In the name of Progress: No respect for holy cows (1976)
+
+* A film by: Gordian Troeller and Marie-Claude Deffarge, in cooperation with François Partant
+* Original title: Kein Respekt vor heiligen Kühen
+* Duration: 43'
+* Language: German
+* Year: 1976
+* Subtitles: [[.:de|German]]
+* Script: [[#|PDF]] | [[.:script|Transcripted script]]
+
+In the early 1960s, Ivan Illich from Austria and Valentine Borreman from Belgium founded the “Centro Intercultural de Documentacion” (CIDOC) in Cuernevaca, Mexico. The purpose of the centre was to question the values of the cultural and socio-political institutions of the industrial nations. Had mankind really benefited from so-called “progress” and the industrial means of production? What kind of effect education, vehicular traffic, technology and modern medicine had on human beings? Illich mainly criticizes the presumptuousness of the industrial nations in foisting upon the so-called Third World the same path of development upon which they had ventured. Illich felt that developmental aid was a form of neo-colonialism. The peoples of the Third World were no longer being forced at gun-point to serve the interests of the industrial nations; they were now getting addicted to the products and the institutions of the West.
+Over the years, the centre evolved into a kind of “People’s University.” More than 20.000 men and women from all over the world and from all fields and walks of life participated in its seminars and courses. The film was made shortly before the centre was closed down.
+
+----
+
+<html>
+<iframe src="https://archive.org/embed/1976-kein_respekt_vor_heillgen_kuehen" width="100%" height="480" frameborder="0" webkitallowfullscreen="true" mozallowfullscreen="true" allowfullscreen></iframe>
+</html>
+
+## External links
+
+* [[https://www.troeller-deffarge.com/en/movies/in-the-name-of-progress/no-respect-for-holy-cows/|Movie profile in producer's website]] \ No newline at end of file
diff --git a/data/pages/en/videos/1976/script.txt b/data/pages/en/videos/1976/script.txt
new file mode 100644
index 0000000..1c43829
--- /dev/null
+++ b/data/pages/en/videos/1976/script.txt
@@ -0,0 +1,895 @@
+# In the name of Progress: No respect for holy cows - Script
+
+This is a OCR version of the [[/videos/1976/1976-kein_respekt_vor_heillgen_kuehen.pdf|PDF scanned script]]. Proofreading is not yet done.
+
+## Page 01
+
+```
+- Wenn eine Stadt um Autos und Motoren gebaut wird, danmn
+werden den Leuten, die in der Stadt leben, die Beine
+abgeschnitten, Und die Produktion von Verkehraswegen schaf£ft
+IDißtanzcn, die weit größer sind, als die für die meisten
+durch die Motoren überbrlückt werdén können, Wenn eine Welit
+sich um die Medizin herum kristallisiert und Gesundheit
+
+"Medizinkonsum ist, dann wird die Gesunderhaltung unmöglich
+l‘ . l
+gemacht. !
+
+I M NAMEN D ES FORTSCHRITTS
+
+H
+
+E e P al A E E D d D e E a B n P A f a Mn J a d Ba n r n
+
+Ivan Illichs Kritik an der Industriegesellachi:
+
+Ein Bericht von Gordian Troeller
+und
+
+Claude Deffarge
+
+Der technische Fortschritt, der das goldeno Zeitalter
+versprach, ist zum Alptraum geworden, Er verpulvert dioe
+sich unaufhaltsam orschöpfenden Schätze unserer Erde
+
+Er frißt die Natur auf, Er bedroht die Geéundhnit dar
+Menschen, die körperliche und die seelische,.
+
+Er schafft wirksame Werkzeuge des Todes, kann aber nicht
+verhindern, daß jährlich mehrere Millionen Menschen iungera
+
+sterben müssehn, ıınd es immer mehr werden, '
+
+Der sogenannte Fortschritt - die induotrielle Produk L ions-
+
+weise - verspricht nur noch sich selbst eine blühende Zukun?
+```
+
+## Page 02
+
+```
+Schuld daran ist nur der Kapitalismus - sagen die
+Kommunisten - und huldigen im gleichen Atemzug demselben
+
+‘ Fortschritt, in der Hoffnung eines Tages dank scinér
+Perfektion siegen zu &können, . , ; ;
+
+Der Westen macht große Anstrengungen, um geinen technischen
+
+° Vorsprung zu halten,.
+
+Hüben wie drüben gedeihen gewaltige Machtapparate, die
+diesen Fortschritt verwalten, ihn vorantreiben und letztLic
+bis aufs Messer verteidigen müssen, um selbst bestehen zu
+können. n
+
+Die Menschen werden süchtig gemachti nach ihrenDienst-
+leistungen, ihren Waren und Werten.
+
+Die Zukunft der Menschheit sieht düstef aus. Darüber sind
+sich £aét alle einig. - Aber was wird getan? .
+
+Die Einen versuchen, das Bevorstehende zu erforschen, um
+die Menschen darauf vorzubereiten,.
+
+Andere bemühen sich, das scheinbar Unabwendbare aufzuhalten
+jindem sgie die Ursachen bewußt machen, Zu diesen gehört die
+Gruppe um Iban Illich und Valentine Borremans.
+
+Diese Gruppe hat sich 1960 in Cuernavaca - in Mexiko -
+gebildet.
+
+Ivan Illich, ein gebärtiger Wiener, studierte Geschichte,
+Philosophie und Theologiee; * Er wurde Priester und milt
+3O Jahren Vize-Rektor der Universität von Puerto Rico,
+ISpäter war er Seelsorgor'in den 5Slums von New—Yor&,
+.Schließlich richtete er in Cuernavaca eine spaéische
+Sprachschulei;für Missionare ein, die nach Lateinamerika ,
+
+gehen wollten. Hier versuchte er sie von ihrem Hissionseif:
+
+zu heilen«
+```
+
+## Page 03
+
+```
+Damals galt er neben Camillo Torres und Don Helder Camara
+als der revolutionärste Priester Lateinamerikas. fiittlorwei
+‚ halten ihn viele für den radikals?cn Gesellschaftskritiker
+seit Karl Marx. @ 5
+Valentine Borremans, eine Belgierin, hatte in vielen Länder:
+„jSüdamerikas gearbeitet, bevor sie nach Cuernavaca kam, Dort
+ühertrug Illich ihr die Aufgabe, eine Bibliothek einzuricht
+Sie machte daraus das "Zentrum interkultureller Dokumoentati,
+- das CIDOC,
+Im CIDOC würdefl die zur Entwicklung der Gesellschaft uner-
+läßlich geltenden Institutionen:wie Schule, Medizin, Verkeh
+und Industrie untersucht, Dabei fand man heraus, dass diese
+zunächst nützlichen Einrichtungen durch ihre Eigengesetzlic:
+keit und den Machtanspruch ;hrer Vertreter zum Feind_den
+Menschen werden können. /
+Illich und gseine Freunde weisen nach, daß dies
+
+in den Industrienationen bereits “eschehen ist.‘
+und sie warnen vor der totalen Entmündigung des Menschen
+durch den totalen Apparat des Industriesystens.
+Lange bevor Entwicklungshilfe allgemein in Frage gestellt
+
+wurde, kritisierte Illich die Funktion der Entwicklungshelf
+
+- "Ja, vor 15 Jahren gchien es mir absolut notwendig, den
+Freiwilligen als solchen in Frage zvu stellen, - denn da
+sandten plötzlich Kenned? und Castro, Johannes XXLILI und
+
+de Gaulle - Freiwillige, bewaffnet mit Bleistift, Injektion
+sgpritze oder Revolver nach Lateinamerika, um es zu retten.
+Und da kam es darauf an, die Motivationen - nein, nicht dio
+Motivationen, nicht die Intentionen dieser Freiwilligen in
+Frage zu stellen, sondern den Freiwilligen als Eolchen
+
+in Frage zu stelleny-wenn er von ‚irgendeiner Institution
+
+angestellt und ausgesandt wara''
+```
+
+## Page 04
+
+```
+-"Heißt das, er ist mißbraucht worden?"
+
+-"Nein, ich spreche nicht über den Mißbrauch des Freiwillir
+sondern über die Tatsache, daß man den Freiwilligen für
+Institutionen nicht verwenden kann, ohne notwendiger Weise
+C
+einen Köder für einen neuen Entwicklungsimperialigmus aus
+ihm zu machen., - In soziologischer Sicht ist der Freiwilli{
+notwendiger Weise eine Weiterführung des europäischen
+Dünkels - der Mission, Und in psychologischer Sicht ist
+Entwicklungswut eine unheilbare Krankheit,"
+In der Entwicklungshilfe sieht Ivan Illich eine neue Form
+von Kolonialismus, Früher schickte man Soldaten,heute
+Techniker, die die Völker der Dritten Welt zwar friedliche’
+
+aber auch fester in den Dienst der Industrienationen zwing
+
+als Kanonenboote und Sklavenjäger es vermochten.
+
+Für Illich ist jede Art von Entwicklungshilfe - auch die
+sogenannte kulturelle, geistige oder zivilisatorische -
+ein Köder., - Ein Köder, der süchtig machen 5oll nach
+
+unseren Erzeugnissen und Institutionen.
+
+Die moderne Technik schlägt die Regierungen der Dritten Wc
+in ihren Bann. Illich warnt sie davor, sich durch induétri
+Gewohnheiten derart verbilden zu lassen, daß sie Fortschr5
+nur noch als Industäialisierung und Konsumanstieg versteh:
+Er sagt: die Mechanisierung der gesellschaftlichen Bezicht
+die der sogenannte industrielle Fortschritt mitsichbringt,
+führt zur Zerrüttung des Menschen. Illich sagt weiter:
+
+2/3 der Menschheit können die Auswüchse der Industriecgese:!
+gchaft noch vermeiden. Nämlich, indem Bie eine dem Mensch‘
+gerechtere Prodfififiionsweise wöhlen —- eifle Produktionsweis:
+
+zu der auch die Industrienatiorsen hinfinden mügatene
+```
+
+## Page 05
+
+```
+Die Länder der Dritten Welt köännen sich nur retten, meint
+
+Illich, wenn sie sich wirtschaftlich und politisch von den
+
+reichen Nationen lossagen.
+
+So fremd das alles klingt, Illichs Warnrufe finden durchau:
+4
+
+/
+
+schon Gehör,.
+
+-"Ja Gott sei Dank schämen sich heute Leute nicht nur, wen)
+sie sich als Entwicklungshelfer ausgeben. müssen, als
+Missionare, als Freiwillige = weil man begonnen hat, über
+ihren Dünkel zu Llachen, den Dünkel der Funktion, nicht des
+bösen Menschen, - Heute schämen sich Leute langsam, wenn &
+sich als Ärzte, als Lehrer, als Entwicklungstechniker, als
+Ingenieure für Straßenbau ausgeben müssen, denn die Besten
+in jedem von diesen Berufen verstehen schon, daß gsie weit
+mehr Schaden anfügen für die große Masse der Menschen, als
+
+gie Gutes tun,"
+
+-VlAber die Regierungen der Dritten Welt sind ebenso
+
+entwicklungswütig wie die Freiwilligen,"
+
+—- Jay Entwicklungswut ist nicht nur eine unheilbare Krank-
+heit, sie ist auch eine ansteckende Krankheit, Sie<firassio
+im Treibhaus der Bürokratie, Da sind die Stellen, wio das
+Hudson-Institut, oder das Max-Plank-Institut, wo die
+Gegenwart in die Zukunft gedankenlos hineinprojiziert wird
+wo eine bessere Zukunft von Verwaltern und Aufpassern
+produziert wird., - Ganz im Gegenteil dazu stehen eben jene
+kleinen Welten der Freiheit, wo Autonomie sprießt und wo
+das Kommende, das ja schon da ist, heute im Modell gelebt
+wird., Zeugenschaft für seine Mäglichkeit gegeben wird,
+
+Ich hoffe, daß viele'von uns das hier haben leben können,."
+
+Jene kleine Welt der Freiheit wurde 1960 in Cuernvaca
+angesiedelt = in Mexiko. Geographisch eine ideale)?wischen
+station, um Nordamerikanische Missionare und F;eiwillige
+abzufangen, die nach Lateinamerika geschickt wurden,
+
+Sie kamen hierher, um in Schne})llkursen Spanisch zu lernen,
+
+Auch über die Menschen und die Gesßellschaft, die aie
+```
+
+## Page 06
+
+```
+betreuen sollten, wurden 5sie aufgeklärt, So entdeckten sie
+daß sie nicht nur ausgesandt waren, um das Wort Gottes zu
+verkünden oder Armen zu helfen, sondern gleichzeätig als
+Sendboten und Verkünder der Industriegesellschaft,.
+
+Im Laufe der Zeit wjrde hier so etwas wie eine mittelalter
+liche Universität wiedererfunden, Eine Stätte der Nachdenk
+und des Gedankenaustausches, wo Lehren nicht mehr galt als
+Lernen. !
+
+Lehrer und Studenten zahlten die gleichen Beiträge: 250
+Hark}%ä%g 3fi5@fiää“%%äflääib 25 Mark pro Woche, wenn 5ie an
+Kursen und Seminaren teilnahmen, Teilnehmer aus der Dritite
+Welt brauchtennichts zu zahlén.
+
+Ganz nebenbei, aus Tischgesprächen, entstand die Organisat
+nordamerikanischer Akademiker zum Studium der multinationz2
+Konzerne. Auch die Bewegung der lateinamerikanischen Prie
+die für den Sozialismus kämpfen, wurde hier géboren.
+Insgesamt haben rund 20 000 Menschen jeden Alters und
+aller Gesellschaftsschichten im CIDOC an Diskussionen und
+Seminaren teilgenommen, /
+
+Hauptthema:_def gängige Fortschrittsbegriff., Die Unter-
+guchungen des CIDOC machten deutlich, wie ständiges Wuchsc
+von Produktion, Konsum, Gewinn, Zeitersparnis und Dienst-
+leistungen die Quqflität des Lebens verringern.
+
+In diesem weißen Haus in Cuernavaca haben viele gelernt,
+das angeblich Selbstverständliche über Bord zu werfen -
+alle Lehrsätze und Institutionen in Frage zu stelken; die
+unsere Gesellschaft prägen und zä heiligen Kühen géworden
+sind. - Hier wurde mit dem Vorurteil aflfgorüufit, daß der
+Industrialismus allen früheren Kulturen überlegen und für
+
+den Fortaschritt der Menschheit unentbehrlich sei.
+```
+
+## Page 07
+
+```
+Damit wurde auch der Weg in die Zukunft in Frage gestellt,
+den die reichen Industrieländer schon eingeschlagen haben,.
+
+Statt dessen vertrat man hier einen radikalen Humanismus,
+
+Mit einfachen Mittelh veröffentlichte das CIDOC jährlich
+rund': 350 Bücher —- mehr als die éeisten kommerziellen
+Verlage in der gleichen Zeit au{ den Markt bringen,.
+
+Man gscheute sich nicht, unvollständige Entwürfe in Umlauf
+zu bringen. Dank der Kritik und der Beiträge anderer,
+konnte so nach 2 bis 3 Zwischenveröffentlichungen ein Buch
+daraus werden.
+
+Valentine Borremans, die eigentliche Schlüsselfigur des
+CIDOC hat dies und vieles andere oft gegen den Willen
+
+Ivan Illichs durchgesetzt,
+
+- "Könnte ich hier auch eiflen Kurs geben?"
+
+- Natürlich, jeder kann hier Kurse geben,"
+
+- "Unter der Bedingung, daß sich genügend Teilnehmer Tinde)
+- WSie stellen ein Kursthema vor. Wenn Sie es schlecht vor-
+stellen, oder das Thema nicht interessiert, wird niemand
+kommen, und der Kurs findet nicht statt, Wenn Sie aberl
+Interessenten finden, wird der Kurs abgehelten,."
+
+Um einen Kurs zu geben oder daran teilzunehmen, braucht
+niemand ein Zeugnis Jorzulegen oder seine Qualifikation zu
+beweisen, Gerade die etablierte Wisseä£ierarchie wurde im
+Cidoc als lähmend angeprangert. Wenn jemand über Blumen,
+
+Landreform oder indianische Kultur sprechen wollte,, brauch‘
+er nur geine Einschreibegebühr bezahlt. zu haben und 5
+
+Interessenten zu finden, um einen Raum zu bekonmen. Als
+
+Preis für den Kurs setzte er 100 :oder 200 Vollar-an,
+```
+
+## Page 08
+
+```
+und wenn viele kamen, brauchte jeder nur wenig zu zahlen,
+Hier spricht ein Nordamerikaner über Ifiperi£ismus. Selbat
+wenn er Illichs Thesen bekämpfen sollte, kann er fortfahren
+‘ solange die vorgeschriebene Anzahl. von Teilnehmern das
+
+Interesse an seinen Ausführungen bescheinigt, /
+
+- IWelches war das erste Ziel des CIDOC?"
+
+-NAnfänglich wollten wir Nordamerikaner@ und Europäern kla?
+machen, daß die Probleme Lateinamerikas nicht gelöst werde)
+können, indem man Fremde dorthin schickt, sondern daß die
+Südamerikaner ihre Probleme allein lösenmlüissen, - Danach
+haben wir begonnen, die Schule zu analysieren. Ich glaube,
+daß es dem CIDOC zu verdanken ist, wenn kmukgx die Schule
+heute überall in Frage gestellt wird., Vor zehn Jahren noch
+glaubte man in den Ländern der Dritten Welt, daß es not-
+wendig sei, Lehrer dorthin zu schicken und Schulen Zu baue
+Für die Leute im CIDOC hatten Analyse und Kritik der Schu)l
+gicherlich das größte Gewicht, Sie hat gezeigt, das es
+genügt, eine Institution zu beschreiben, um augenscheinlic
+zu machen, welches Unrecht sie anrichten kann, obwoh). doch
+
+jeder glaubt, daß sie nur Gutes bringt.,"
+
+Erklärtes Ziel der Schule ist es, jedem die gleichen Chanc
+zu persönlicher und gesellschaftlicher Entfaltung zu geben
+Sie soll soziale Ungleichheit abbauen und mündige Staats-
+bürger formen., - Ein‘großherziges Unternehmen, das die
+
+Unterstützung aller Bürger, der armen wie der reichen
+
+verdient,
+
+So ist denn auch das Erziehungssystem eine Dienstlecistung,
+die von den Steuurn aller getragen wird.
+
+Aber was beschert sie ihnen?
+```
+
+## Page 09
+
+```
+Es wird verfahren; als sei der Mensch nur ein leeres
+Gefäß, in das bestimmte vorprogrammierte Inhalte ein-
+gefüttert werden müssen, um ein brauchbares Mitglied
+
+der Gesellschaft aus ihm zu machen,
+
+Die Kinder des Bürgerstandes - die bereits Priviligierten
+haben es leichter, bringen es weiter und profitieren
+längér vom Erziehungssystem,
+
+Der teure Bildungsweg - den alle bezahlen —- dient
+hauptsächlich den Kindern der oberen Gesellschafts-
+
+}
+schichten.
+
+Schulerfolg und Schulversagen entsprechen weitgehend
+
+der gozialen Herkunft der Schüler, l /
+Die Schule vertritt, daß ein Mensch sich nur erfolgreich
+um Dinge kümmern kann, für die er ausgebildot und quali-
+fiziert worden ist, - Damit disqualifiziert sie eigen-
+
+ständiges Lernen, Arbeiten und Leben,.
+
+Und da die Schule gleichzeitig vermittelt, daß man nur
+ist, was man gelernt hat und mit Zeugnissen belegen kann,
+führt sie letztlich zu verstärkter Ungleichheit,
+
+Sie dient der Reproduktion der Klassengesellschaft und
+der Festipgung bestehender Nerrschaftsverhältnisse,.
+Erzichung macht den Menschen, heißt es. Wissen ist Macht
+Ausbildung ist Kapital, - Die Benachfoiligteh, die auf
+der Strecke bieiben, gelten »68 minderwertig - für Aandeı
+
+aber auch vor siqh 8elbst —- und aie ordnen sich ein,. .
+```
+
+## Page 10
+
+```
+Und das nicht nur in Afrika,.
+
+Illäch sagt: "Beschulung ist ein Ausleseprozeß, durch
+
+den Bürger in immer größere Unmündigkeit und Entfremdung
+
+befördert werden,#ein Trick, um die Einwohner jeden
+
+4
+
+Staates auf 16 oder s@gar 20 verschiedenen Stufen einer
+
+Leistungspyramide anzusiedeln",
+
+- Eine wichtige Erfahrung war für mich die Zusammearbei
+mit den Mexikanern., - Der Bibliothakar zum Beispiel
+hat seine Arbeit hier bei uns gelernt, indem er sie
+machte, Das gleiche gilt-für d&m Herausgeber unserer
+Bücher., Alle, die hier gearbeitet haben, haben ihre
+Kenhtnisse bei der Arbeit erworben, Und die Mehrzahl
+dieser jungen Mexikaner hat die Bekundarschule nicht
+
+beendet — einige nicht einmal die Grundschule,"
+
+- "Und was haben Sie selbst hier gelernt?"
+
+- "Was ich hier alles gelernt habe!
+Meine gesamte Arbeit, Das hat in der Bibliothek ange-
+fangen. Als man sie mir übertrug, sagte ich: aber
+ich weiß doch nicht, wie das gemacht wird. Und man h:
+mir geantwortet: dann lernst du es eben, Und ich habı
+gelernt, eine Bibliothek zu verwalten., Dann habe ich
+sie abgegeben, So bin ich durch alle Abteilungen des
+CIDOC gewandert - und andere haben jedesmal meine
+Arbeit übernonmmen, - So habe ich gelernt, üanuX das
+
+CIDOC zu verwalten,"
+
+Daß jeder selbstständig lernen kann und keiner Fach-
+Schule bedarf, um einen Beruf auszuübenr, haben
+Ivan Illich und Valentine Borremans im CIDOC unter
+Beweis gestellt, Sechzig ßBeste Mitarbeiter haben 50
+
+einen Beruf erlernt und ” _ brauchen jetzt =
+
+da das CIDOC schließt — um ihre Zukunft nicht zu
+
+bangen-
+```
+
+## Page 11
+
+```
+Die Schließung wurde von allen beschlossen, Eine Gebühren:
+erhöhung stand zu Diskussion. Sie hätte das nötige Geld
+geh racht, um das CIDOC am Leben zu halten, aber sie
+wurde verworfen. D%£ "xleine freie Welt" sollte Picht
+
+zum Reservat der Elite werden, Schon viel zu viele
+Politiker und Industrielle drängelten sich hier in den
+letzten Jahren, viele nur, um sich ein moralisches Alibi
+zu verschaffen., Einige waren bereit, das CIDOC zu finanzi,
+- aber das hätte zum Verlust seiner Unabhängigkeit
+
+geführt und so der Institution ihren Sinn genommen,
+
+- "Ja, schen Sie, es ist uns 15 Jahre lang gelungen, die
+akademischen Epauletten zum Grund des 1liebenswürdigen
+Lächeln zu machen, das Standesbewußtsein der Seminar-
+teilnehmer abzuschwächen - abklingen zu lassen - , jedem
+die Möglichkeit zu geben, . hier seine Initiative anzuldindi;
+dem deutschen Professor und dem Zuckerbäcker—äohn ausS -
+Talaya, dem Ministerialrat aus Chile und dem Gewerkschaft:
+ler - und dem Hippy. - Was das geheißen hat, ist, daß die
+Leute sich um den Seminartisch heäéum als Menschen ange-
+gprochen haben, ganz bewußt, daß gie hier, wie in einem
+Elfenbeinturm als komische Vögel für einige Wochen
+zugammenkommen, Aber das hat auch - klingt beinah komisch
+Schule mgemacht, Im Laufe der letzten Jahre bin ich hier
+und dort eingeladen gewesen, von Singapour nach Tübingen
+und habe dieselbr Atmosphäre bei ehemaligen Teilnehnern
+an CIDOC-Seminaren dort wiedergefunden. Und fühle mich
+
+sehr wohl da,"
+
+„!Das CIDOC war also so etwas wie eine Universität im
+
+Mittelalter?" e
+
+- WJa, aber Inquisition wurde immer sehr weit.weppehalten
+und verlacht, Ganz gleichpgültig ob sie Inquisition der
+
+Partei, des Statedepartmentan oder der Kirche war.'"
+```
+
+## Page 12
+
+```
+Die Inquisition hat Illich nicht schrecken können,
+
+Als er die Missionare entzauberte- wie er sagßt - machtle
+ihm der Vatikan den Prozeß. Er, der Prälat, sollte sich
+vor der heiligen Inquisition verantworten., Illich lehute
+
+4 ;
+das ab und verzichtgte auf seinen kirchlichen Status,.
+
+Diese Passions-Prozession illustriert, was er meint,
+
+wenn er die lateinamerikanische Kirche entkolonisieren WL
+
+Missionare machten aus Indianern römische Legionäre -
+
+aus ihren Kindern weiße Engelchen,
+
+'
+
+Die Missionare kamen einst, um diese Menschen zu gefügige
+
+Untertanen der spanischen Krone zu machen,.
+
+Illich zieht gegen den Dünkel zu Felde - gegen die
+Anmaßung, andere nach den eigenen Vorstellungen entwickel
+zu wollen, sie zu zwingen, 80 zu werden, wie man 5scelbst
+
+ist - weil man sich für den Besten hält,
+
+Diesen Menschen ist die Entfaltungsmöglichkeit ihrer
+eigenen Anlagen, ihrer Wünsche und ihrer Kultur brutal
+genommen worden, Sie waren verurteilt, die Eroberer
+nachzuahmen, um nicht als Wilde dazustehen,.
+Erst mußten die Indianer gich ihrer Kultur schämen
+
+\
+und sich anpassen, Nun gelten sie ihrer Armut wegen
+
+als minderwertig. Eine Armut aber, die sie der Zerstüörung
+
+ihrer Kultur verdanken,
+
+r
+
+Daß diese Menschen nicht des sogenannten Fortschritls
+bedurften, der ihnen moderno Armut bescherte,’ beweist
+
+ihre Vergangenheit
+```
+
+## Page 13
+
+```
+Auch über indianische Geschichte wurden im CIDOC Studien
+vorpgelegt, ja sogar über die sePorisohen Fähigkeiten
+gewisser Menschen uünd ihre Bedeutung in den verschiedener
+Kulturkreisen., Die Vorahnung gehört zum Studicnbereich
+eines gebürtigen Mailänders,
+
+„UHerr Professor Tibon, würden Sie sagen, daß Menschen wi
+Ivan Illich eine prophetische Ader haben, daß sie zum
+Beispiel voraussehen können, wohin diese Gesellschaft gel
+- "Diesen Eindruck habe ich seit vielen Jahren, denn seit
+vielen Jahren lebe ich wie Ivan Illich in Cuernavaca, und
+ich habe das Gefühl, daß Ivan Illich ein Prophet ist, daf
+er die Gabe hat, wirtschaftliche, geistige, politische
+Phänomene vorzuahnen - eine Vorahnung zu haben, von den
+was die Welt gegen Ende dieses Jahrhunderts sein wird,
+
+Also ich glaube, im Falle von Ivan I1llich, kann man von
+
+Vorahnung sprechen."
+
+Illich sagt beispielweise eine verhängnisvolle Verarztumn({
+unserer Gesellschaft vorau8s.
+
+Und er kommentiert für uns einige seiner Beobachtungen:
+
+„l Der Gesundheitsminister von Kanada hat vor zirka
+
+1 1/2 Jahren ein ganz ausgezeichnetes Dokument heraus-
+
+gegeben. In diesem‘Dokumcnt weist er nach: ganz gleich-
+gültig, wieviel mehr oder wieviel weniger wir ausgeben,
+
+ganz gleichgültig, welche Methoden der medizinischen
+
+;r
+```
+
+## Page 14
+
+```
+Betreuung wir anwenden, die Gesundheit wird dadurch
+nicht . beeinflußt,
+
+- "ffie mißt man denn 50 etwas?'
+
+/
+- "Man berechnet mehr oder weniger willkürlich, daß
+
+die Lebensdauer eines Einjährigen in einem gewisssen
+Land normaler Weise 70 Jahre sein 80ll und fragt sich
+dann: Jer stirbt, bevor er 70 Jahre erreicht hat, und
+wieviele und aus welchen Gründen werden Lcbensjahre
+
+verloren.
+
+25% der frühzeitig verlorenen Lebensjähre sind dem
+Autounglück zuzuschreiben. - 2'% dem Herzanfall oder
+dem Gehirnschlag. 23% - dag macht schon 3/lh der fürhese
+verlorenen Jahre aus - anderen Unfällen, hauptsächlich
+Industrieunfällen, 17% Krebs und Lungenkfankheiten
+
+Und 8% Mord 3% Selbstmord.
+
+Nun - Autounglück, Industräeunfall, Mord und Selbsrbhort
+slnd bestimfit nichts, worauf der Doktor überhaupt einer
+Finfluß haben kann. Und Lumgenkrebs aund andere Lungen-
+krankheüten —- heutzutage - ebenso wie der Herzanfall —>
+sind der allgemeinen LebensTührung zuzuschreiben, und
+eigentlich völlig unabhängig vom dem, was cin Arzl
+
+für dich tun kann,.
+
+Nun Lalonde ist ausgegangen von der Idee, daß die
+Kanadier begreifen müssen, daß eine Verbesserung der
+Gesgundheit nur dadurch erreicht werden kann, daß ander«c
+Lebensgewohnheiten eingeführt werden, Und ein Schritt
+dazu wäre, die Änzte auf die Krankenpflege zurückzudräı
+und Kesundheitspflege als eän anderes politische5 Frehl
+aufzufassen.
+
+Was nun Lalonde passiert ist, = ist - daß während die
+Ärzte lernen mußten, sich darauf zu beschränken, sich
+mit den Kranken zu befaesenm, eine ganze Reihe von neue?
+Berufszweigen sich entwickelt haben 1im Laufo von nur 1
+Jahren, die sich mit der Gesunderhaltung der Kanadier
+befassen, anstatt diese Aufpabe dem einzelnen Kanadiier
+
+@n Secelbatverwaltung - autonom - übernehmen zu lassen,
+```
+
+## Page 15
+
+```
+Laut Illich zwingt die Bürokratie des Gesundheitgswesens
+den Menschen in die passive Rolle des Komsumenten
+medizinischer Versorgung. Die totale InstitutionaAlisierunf
+von Gesundheits- und Krankenpflege schwäche die Anpassung!
+und Widerstandfähigkeit des Menschen erheblich, was
+sowohl seine Gesundheit beeinträchtigt, als auch seine
+Bereitschaft lähmt, auf die ihn krankmachende Umwelt
+einzuwirken, Sich zur Wehr zu setzen.
+
+Die Medizinsuéht ist nur ein Ausdruck des totalitären
+Anspruchs der In Adustriegesellschaft, den Menschen vom
+Handelnden zum Behandelten zu machen,
+
+Ein fremdverwaltetes Leben vom Mutterleib bis zum Grab,
+
+An Hand medizinischer Fachzeitschriften beweist 1I1lich
+die Hilflosigkeit des Arztes, wenn er teuer wird - und
+der Medizin, wenn sie kompliziert wird, Letztlich profitiı
+die Industrie weit;mehr vom Fortschritt der Hedizin 215
+der HMensch, Einfache Mittel wie Seife und allgemeine
+Hygiene habem mehr zur Bekämpfung der Seuchen beißetragen
+
+als die Wunder der Hedizine
+
+Illich warnt eindringlich vor dem Mißbrauch moderner
+Nedikamente‘ünd Chemikalien.
+„"Ych komme gerade aus Pakistan zurück,. Pakistan hat 197
+der Welt verkündet, daß dank der Mithilfe der Weolt-
+gesundheitsorganisation, die Malaria endgültig beéiegt
+war. - Weniger als 140 000 Malariafälle in eihem Volk
+
+von 60 Millionen in einem Jahr,'
+```
+
+## Page 16
+
+```
+1975 mußte Pakistan leider mittoilén, daß auf 60
+Millionen Einwohner, 10 Millionen neue Fälle von Malsri
+berichtet wurden, In einenm Jahr, Daß das Mockito, das d
+neuc Malaria verbreitet, widerstandsfähig ist gepen aAll
+jenec Insektizide, die entweder billig genug sind, um
+brauchbar zu secin, oder nicht wrenigerx giftiger cind
+für den Menschen, als für das Moskito, Und daß® dan neuı
+Plasmodium, den jetzt pgehräuchlichen Antimalarinmittel)
+‚
+Widerstand entwicjjelt hat, Und das Ärgste ist: aus
+Pakigtan kommt jetzt eine neuc Malaria nach Kurvva,
+gerade wenn die Europäer mit ihren Kernkraftwerken die
+Flüsse auf jene Temperatur anheizen, in denen die
+
+Mallayiamoskitos am lLichbsten ihr Iiecebesleben treiben"
+
+- "Ich habe noch Kigenartigeren dazu Zzu sapen, Bin
+Toilnchmcr'me}gs Seminars war ein Veterinär aus Cuern:
+vaca, Als er sah, daß mein Hund krank war, gchrich er
+Erotromicin vor., Ich war sltandilisiert, Nicht wepen de
+Preises in erster Linie, - In erster Linie, weil wir
+ja doch dafür sorgen wollen, daß Antibiotika nicht
+
+' erantvortungslos angewendet. werden,
+
+araufhin. sagte er mir:' die Hunde sind heute /: alde
+on Bakterien infiziert, die dem normalen AÄntibiotik;z
+egenüber schon Widerstand entwickelt haben, Um meine
+hese für die Fakultät zu schreiben, habe ich Z0 herre:
+oße Hun.de in Yuernavaca gefangen, und Ai2s Abzecne An
+hrer Prostata auf widerständsfähige Bakterien un%lersu,
+nd herausgefunden, dA:% fa alle Abzesse von Blıkeorie
+tammecn, die gegen Peninzillin und Teramizin schon
+iderstandsfähig sind,
+
+a saß ich: Herr Dokltor, herrenlosen Hunden gibt doch
+Lemand Medizin cin,
+
+agl er: nein, aber sie fressen Knochen, und die Baueoer
+njizicren ihren Kühlhn große Quantitäten von Antibiot
+m ihnen kün stlich einige Dutzend Kilo Fleisch anwauct
+
+ü lassen,
+
+Aber daraus muß man doch schließen, daß uns genau dar
+
+leiche passicrt, wie den herronlasen Hunden,
+
+- W Soviel ich weiß, ist in Doutschland die Kontrollı
+
+s Fleinches auf Antibiotlika weitaus weniger sirengt
+
+L5 in Kanada oder in den Vercinigten Stauten,
+
+Seit 197l hat sich das goändert.
+```
+
+## Page 17
+
+```
+D
+
+
+a
++ gesapt, was an aem JLEICH £o unertröglich ist, da or
+chts8 z„itiert, was meine Leser nicht schon secit
+
+hren aus meiner Zecitschrift; wissen sollten,
+
+h hab's halt in die Perspektive des laien mestelil —
+frerufen zur Technokritik:
+
+:{
+
+konnen es unsi einfach nicht mehr lcinten, Tach-
+J
+
+s55SseNschaftlern die Gesamtbeurteilung ihres Beitraunern
+
+r GenelLllschaft zu überlansen,.
+"Sandern?"
+
+"Das ist eine Aufpabe, die der Mann auf der Stxaße
+ernehmen muß, und deshalb ist cs weit wichtigßer,;
+dermann dafür verantwortlich zu machen, was die Ar
+r ihn tun, und das nicht irgendwelchen Spezinlisler
+
+üborlansen.
+
+Ia, auf dem Gebiet der Gesundheit geht das noch, =b
+
+‚uf dem Gebiet der Beschleunigung geht en Bopdr LO
+‚ er. Wenn sich die Leute in Hamburg nur 8o vermnin
+mmengetzen würden, wie die Nachb arn in diesenm Do
+Büch fragen würden:! welchen Vorteil haben wir von
+hleunigung der Verkehrsmittel? Und zum Schlufß ko:
+ichrwir die Verkechrasmittel beschleunigen, umgso mol
+den seines Lebens muß der Durchachnittsbülrper In
+
+5st, in der Si}laverei des Verkehrs verbringen, "
+
+a, aber dann wird man mit der Antowort kommen, *
+
+tes der gesamten deutschen Wirtschaft vom Auta !
+
+'
+nd daß zirka 30% der Lebenszeit eines Durchnehn’
+‚ ers in der Sklaverei des Autos verbraucht qird.
+uen Sie - wir haben jöézt mit mehreren großen &
+Koewiesen, was wir vorher nur o ungefähr andeaut
+ten: Bis 1850 pgab es keine Gesellschaft, in dr
+. als 5% der Lebenszeit den typischen Mitglieds
+er Gesellschaft auf Reisen außerhalb seiner De‘
+en_Aet wurde., - In Deutschland heute, gehen Z
+
+der Loebenszeit auf: im Auto sitzen, im Auto f:
+```
+
+## Page 18
+
+```
+aufs Auto warten, um die Steuern Zu zahlen fuüur die üir
+die Vcrsicherünge für die Gesundheit, den Verkehrsyol.i-
+zinten,
+
+30% - also zirka scechs Mal sovicl Zeit als der typischk
+
+Mensich aller verganpgenen Kulturen,
+
+M '
+Das Iustige ist, daß der typische Bürgßer Deutschland n
+sechs H_al soviele Kilometer zurücklegt wie der Meniko
+in Chapas, sondern nur 5 Mal soviel, Pro Stunde iw MMiei
+des Verkehrs ist also seine Leistung in Kilometern
+
+abgesunken., - Das nennt man Fortschritt,
+
+„"ABer man wird Dir gleich wieder sagen: wie 50Ll mun
+die gesamte Wirtschaft umstrukturieren, um überhaupt
+
+lebensfähig zu bleiben.
+
+- "Das weiß ich nicht, Ich glaubo nur, daß ich nachw?
+kann, daß wir auf diesem Weg zu eciner vollständipen
+Lähmung der Gesellschaft durch Beschleunigung, Erkr. ul
+der Gesellschaft durch medizinincheo Leistung, Verdunnu,
+der Gegellschaft durch intensive Programmierung vml
+
+Erzichung kornmen werden.
+
+„"Das CIDOC macht zu - werden Sie Jjetzt auf Wander-
+
+schaft gehen?"
+
+- V"Sie meinen, daß ich zum Wanderprediger avancier(!
+odar degradiert worden bin, Keine Angst, Ich habe rmein
+Freunde hier., Ich kann weiterhin die Sprachgschule in
+Cuernavaca dazu benutzen, im Januar, im Juli und
+August kleine Grupprn um mich zu organisieren, Ich bin
+natürlich viel freier als früher, und ich kanmn mich
+jetzt, mit 49 Jahren, auf ein paar Jahre daran machen,
+ernsthaft zu studieren, 50 ernst, wie man aM halt 71©
+20 oder 25 Bßgearbeitet hat, wenn man sich in ein Gebie
+
+hineinarbeiten wollte,.
+
+- VSie haben nicht gerade eine Kampagne vor?"
+
+- VFreunde, und Kreise von Freunden, die sich hier
+gebildet haben sind hart an der Arbeit, Architektur,
+Medienwesen und die anderen industriellen Institutione
+
+die Nutzwertschaffung unmöglich machen, zu analysieren
+8 BAgeN mfiß*rn
+-UWYonn Sio einem breiten FPxhokum Publ).lc*arfl‚g Wuylener der
+
+Kornpunkt ihrer Tdeen Beif, wie würden Sle das fovruli,
+```
+
+## Page 19
+
+```
+. Begrenzung der industriellen Produktionnweise, Wenn |
+
+iLese Produktionsweine Nutzwertschaffung im Wege stcht,"
+. $" [
+
+' /
+AWas nennen Sie Mutzwertschaffung?"
+"Tm Sinne vom ersten Kapitel des Kapital."
+
+MDarunter kann sich ein breites Publikum nichtes
+
+rorstellen."
+
+; Venn eine Stanl; um Autos und Motaoren pmebaut wird, dann
+/‚erden dc? Lecuten, die in der Stadt leben, die Eeine
+bgeschnitten., Und die Produktion von Verkehrsweßpen
+;schafft Distanzen, die weit größer sind, als die für
+lie meisten durch Motaren ühberhriückt werden können, {&
+Jenn eine Welt sich um die Medijzin herum kristallisier
+ınd Gegundheit HMedizinkonsun ist, dann wird Gesunderhal-
+
+zung unmöglich gemacht,
+```
+